Artikel: "Musiker bleiben Tradition treu", Schwarzwälder Bote, Ausgabe Rottweil, 10.05.202

 

Musiker bleiben Tradition treu

 

Verein - Maienbühlfest lockt nach zweijähriger Corona-Pause

Volles Haus auf dem Maienbühl nach 2 jähriger Abstinenz  Foto: Reinhardt

 

Deißlingen (shr) Seit mehr als 60 Jahren zieht es den Musikverein Deißlingen am 1. Sonntag im Mai hinaus zum Maienbühl. Dort wird bei schönem Wetter zur Unterhaltung der vielen Gäste aufgespielt. Schon im Jahr 1954, damals am Vatertag, fand der erste Ausflug auf den Maienbühl mit Gartenfest statt. Hofbesitzer war zu dieser Zeit Johannes Zepf. Seit vielen Jahren ist es nun Heinz Schleicher mit Familie, die den Festplatz Maienbühl zur Verfügung stellt. Am Anfang, als Johannes Zepf mit seiner Familie noch das Anwesen bewirtschaftete, fand das Fest im Garten unter den Obstbäumen statt. 1959 war das Essensangebot noch recht bescheiden. Rote Würste gab es, die in einem Wurstkessel über offenem Feuer heiß gemacht wurden. Bald kamen Schnittlauchbrote und gesalzene Rettiche hinzu, die heute nicht mehr wegzudenken sind. Als Heinz Schleicher den Hof übernahm, wurde die Obstwiese als Koppel für die Pferde genutzt und das Fest auf Vorschlag von Schleicher vor das Haus verlegt. Nicht ganz das erhoffte Maiwetter gab es am Sonntag, als der Musikverein Deißlingen endlich wieder, seit zwei Jahren, sein Maienbühlfest hoch oben zwischen Deißlingen und Niedereschach feiern durfte. Das tat der Stimmung keinerlei Abbruch und die Besucher waren so zahlreich, dass die Helfer an den Theken alle Hände voll zu tun hatten mit Würsten, Steaks, Rettich- und Schnittlauchbroten sowie Kaffee und Kuchen. Für die Unterhaltung sorgten der Musikverein und die Jugendkapelle unter der Leitung von Robin Nikol.

Musikverein in Deißlingen Thomas Grimm hört auf

Thomas Grimm (links) gibt den Vorstandsstab an Manuel Traber (rechts) weiter. Foto: Reinhardt
Thomas Grimm (links) gibt den Vorstandsstab an Manuel Traber (rechts) weiter. Foto: Reinhardt

Musikverein: Beifallssturm endet beinahe nicht / Manuel Traber tritt Nachfolge an

 

Zwei Jahrzehnte lang prägte Thomas Grimm das Gesicht des Musikvereins Deißlingen. Jetzt hat er sein Amt als Vorsitzender in der Mitgliederversammlung in jüngere Hände gelegt. Manuel Traber tritt nun in die großen Fußstapfen seines Vorgängers.

Deißlingen. Zu Beginn wurde von den Musikern traditionell die Hauptversammlung mit einem schmissigen Marsch eröffnet. In seinem letzten Bericht teilte Thomas Grimm mit, dass der Verein derzeit 86 aktive Mitglieder hat sowie 190 fördernde und 227 Ehrenmitglieder.

Das vergangene Jahr, so Grimm, wurde von Corona bestimmt. Man habe noch mit der Narrenzunft feiern und auch Ausfahrten und den Fasnetsdienstag mitgestalten sowie die Jahresversammlung abhalten können. Danach war Schluss. Corona bestimmte das Vereinsleben. Kein Maienbühlfest gab es und auch keine Proben. Mit Glück habe man im Herbst traditionell Altmaterial gesammelt.

Dann kam der Abschied des Thomas Grimm. Von 2000 bis 2007 war Grimm stellvertretender Vorsitzender und seit dem 19. Januar 2007 bis heute Vorsitzender des Musikvereins.

Es sei nun Zeit, die Verantwortung in jüngere Hände zu legen. Da der Musikverein das Glück habe, Musiker gefunden zu haben, die Verantwortung für den Verein übernehmen, sei ihm der Abschied leichter gefallen. "Ich wünsche meinem Nachfolger alles Gute zusammen mit den neuen und alten Mitgliedern des Ausschusses."

Grimm bedankte sich bei allen Mitgliedern, den aktiven Musikern, Ausschuss und allen Helfer im Hintergrund, die ihn immer unterstützt hatten. Vor allem aber dankte Grimm seiner Familie, denn ohne diesen Rückhalt hätte er das Amt nicht so lange ausüben können. Ein nicht endenwollender Beifallssturm war der Lohn seiner hervorragenden Amtsführung.

Bürgermeister Ralf Ulbrich würdigte Grimm. Auf Thomas Grimm habe er, seit er Bürgermeister sei (seit zwölf Jahren), immer zählen können. "Sie haben wertvolle Arbeit geleistet, und es waren zwei verdammt gute Jahrzehnte für den Musikverein." Für die Gemeinde sei der Verein von großer Bedeutung. "Ich hoffe, dass es bald wieder ganz normale Vereinsjahre gibt, ohne Corona."

Dirigent Robin Nikol fasste sich kurz mit seinem Bericht. So habe zwar das vergangene Jahr erfreulich begonnen, doch die Freude währte nur kurz. Im Juni konnten dann wieder Proben abgehalten werden, und zwar im Freien und in der Mehrzweckhalle. Insgesamt 16 Stück. In normalen Jahren, so Nikol, seien es zwischen 35 und 47.

Ein Konzert wird es wohl nicht geben. Ein Vorschlag aus den Reihen der Musiker war, wieder einmal an der Fasnet einen Musikerball zu veranstalten. Auch Robin Nikol dankte Thomas Grimm für seine geleistete Arbeit und für das Vertrauen, das Grimm ihm schenkte. Nikol war gerade 21 Jahr alt, als er die Chance bekam, die Deißlinger Musikkapelle zu übernehmen.

Schriftführerin Vanessa Kunz wartete mit einem sehr kurzen Rückblick auf. Einen finanziellen Verlust müsse der Verein in diesem Coronajahr hinnehmen. Doch dieser, so Kassenchefin Diana Lissy, halte sich in Grenzen dank der Altmaterialsammlung.

Dass die Kasse in besten Händen ist, bestätigte Kassenprüfer Jürgen Traber, der zusammen mit Frank Würthner die Revision vorgenommen hatte. Die Entlastung wurde einstimmig erteilt.

Deißlingen
Flexibel, wenn der Dirigent ausfällt

Von
Manuel Traber (von links), Jenny Bechtold, Kathrin Bippus und Jürgen Roth werden vom Vorsitzendem Thomas Grimm(Mitte) für langjährige Treue geehrt. Foto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote
Manuel Traber (von links), Jenny Bechtold, Kathrin Bippus und Jürgen Roth werden vom Vorsitzendem Thomas Grimm(Mitte) für langjährige Treue geehrt. Foto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Es läuft gut und rund beim Musikverein Deißlingen, so das Resümee in der Hauptversammlung am Freitag.

Deißlingen (shr).

Der Verein hat insgesamt 526 Mitglieder, davon 99 Aktive, allein 43 Musiker unter 18 Jahren. Damit sei man gut aufgestellt, so der Vorsitzende Thomas Grimm. In seinem Rechenschaftsbericht bezeichnete er das vergangene Jahr eher als ruhig. Erwähnenswert sei jedoch, dass am "Schmotzigen", der zusammen mit der Narrenzunft Deißlingen veranstaltet werde, die Besucherzahlen nicht mehr rückläufig seien. "Sie haben sich wieder verbessert", freute er sich.

Leider sei im vergangenen Berichtsjahr das Maienbühlfest ins Wasser gefallen, so dass das 60-jährige Bestehen nicht gefeiert werden konnte.

"Im vergangenen Jahr hatten wir die Möglichkeit zu zeigen, wie flexibel wir bei der Probenarbeit sind", so Grimm. Dirigent Robin Nikol habe nämlich nicht immer vor Ort sein können. Nikol wurde von seinem Vater Peter, von Florian Billerbeck und Volker Basler vertreten. Auch Verschiebungen der Proben war an der Tagesordnung. Doch: "Wir haben auch dieses gemeistert und unser Robin ist wieder da."

Mit Stolz berichtete der Vorsitzende auch, dass gleich acht Jugendliche im vergangenen Jahr das Leistungsabzeichen in Silber mit großem Erfolg abgelegt haben. Auch das Leistungsabzeichen in Bronze absolvierten einige mit Erfolg. Er wünsche sich, schloss Grimm, dass der Probenbesuch jetzt wieder besser werde.

Schriftführerin Nicole Kohnle umrahmte ihren Jahresbericht wie immer mit zahlreichen Fotos von Auftritten zu den unterschiedlichen Anlässen.

Gute Arbeit leistet der Verein auch in Sachen Jugendarbeit. Dafür verantwortlich zeichnet Elke Basler. Nach vier Jahren im Amt zog sich die engagierte Jugendleiterin nun zurück und stellte sich nicht mehr zur Wahl. Jedoch nicht ohne Resümee zu ziehen und ihren Mitstreitern zu danken. Vor vier Jahren hatte sich Elke Basler selbst Ziele gesetzt, die sie erreichen wollte. Dies sei gelungen. Die Jugendlichen sind stärker im Verein integriert, sie übernehmen Verantwortung und auch das Thema Jugendschutz wurde verstärkt bearbeitet und neu ausgerichtet.

Dass die Finanzen des Vereins bei Diane Lissy in den besten Händen sind, bestätigten die Kassenrevisoren Jürgen Traber und Frank Würthner.

"Ich bin in Deißlingen angekommen und fühle mich wohl bei euch", so Dirigent Robin Nikol. Die Arbeit mit der Jugendkapelle sei allerdings nicht immer leicht. Obwohl er sehe, dass das Niveau besser werde. Er wünsche sich, dass es bei den Proben künftig etwas ruhiger zugehe. Nikol dankte vor allem Jugendleiterin Elke Basler und Ausbildungsleiter Florina Billerbeck für die großartige Zusammenarbeit. Sein Dank galt auch seinen Vertretern: "Es ist toll zu wissen, dass soviel kompetente Musiker im eigenen Verein sind." Robin Nikol war auch sichtlich stolz, dass das etwas andere Jahreskonzert so toll über die Bühne gegangen ist. Es habe echt Spaß gemacht und das bei nur insgesamt 35 Proben über das ganze Jahr. Der Probenbesuch lag mit 72,99 Prozent höher als im Jahr davor. Auch hätten es sechs Musiker geschafft nur ein- oder zweimal nicht zur Probe zu kommen nämlich: Jenny Bechtold, Dario Prim, Manfred Schmeh, Philipp Honer, Lucas Flaig und Joel Hermes.

Einstimmig wurde die Entlastung, die von Bürgermeister Ralf Ulbrich beantragt wurde, erteilt. Außer Elke Basler schieden Schriftführerin Nicole Kohnle und Achim Bick aus dem Vorstand aus. Zur Jugendleiterin wurde Viktoria Dufner (in Abwesenheit) gewählt, neue Schriftführerin ist Vanessa Kunz. Zum passiven Beisitzer wurde Michael Storz für den scheidenden Achim Bick gewählt. Alle anderen Positionen blieben unverändert.

Auch Ehrungen standen auf der Tagesordnung der Hauptversammlung. Dieses Mal allerdings nicht so viele wie sonst. Für 25 Jahre (aktiv) und 30 Jahre (passiv) Treue zum Verein wurden Jenny Bechtold, Kathrin Bippus, Gregor Mauerlechner, Manuel Traber, Thomas Müller, Tatjana Mitsche, Lothar Bohm, Yvonne Krohn und Jürgen Roth zu Ehrenmitglieder ernannt.

Deißlingen Von Michael Jackson bis Walt Disney

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Großen Applaus gibt es für die Akteure zum Schluss des Jahreskonzerts. Fotos: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Das Jahreskonzert des Deißlinger Musikvereins war wieder einmal eine runde Sache. Vor vollem Haus zündete die 62 Mann starke Hauptkapelle ein wahres musikalisches Feuerwerk.

Deißlingen (shr). Bei der Musikauswahl war Dirigent Robin Nikol sehr anspruchsvoll. Nur Oberstufenwerke wurden in der Deißlinger Mehrzweckhalle am Samstag zu Gehör gebracht. Den Auftakt machte dabei das Stück "Welcome to the Imagination World" des Japaners Daisuke Shimizu.

Beim zweiten Stück brillierte André Ernst mit einem Solo auf seiner E-Gitarre. Der Titel "Shred Meister" von James L. Hosay, begeisterte das Publikum. Im "Land der Legenden" entführte der deutsche Komponist Andreas Ludwig das Publikum in die fiktive Welt der Legenden, Mythen und Märchen. Die Hochzeit im dritten Teil wird großartig gefeiert. Mit einem Trompetenrausch betritt die Braut den Raum an der Hand ihres Vaters. Anschließend wird auf der Party zur Musik der Minnesänger getanzt, und es folgt natürlich ein reichhaltiges Bankett.

Über Michael Jackson wurde schon viel geschrieben, gesagt und gezeigt. Naohiro Iwai lässt die Musik des unangefochtenen "King of Pop" in seinem überzeugenden Blasorchestermedley aus den Hits "Thriller", "I’ll be There" und "I Want You Back" für sich sprechen. Bei dieser Hommage an den berühmten Künstler konnte Volker Basler seine ganze Erfahrung als Saxofonist unter Beweis stellen. Ein brillantes, genussvolles Solo von ihm wurde mit Zwischenbeifall belohnt.

Den Abschluss machte dann "Il Presidente" von Thomas Doss. Diese Stück entführte die zahlreichen Zuhörer auf eine komische, aber auch überzeichnende Weise in eine andere Welt, wo ein fiktiver Präsident das Sagen hatte. "Il Präsidente" ist ein Marsch, der gerne etwas übertreibt. Am Ende wirft der Dirigent seinen Taktstock weg und die ganze Musikerschar macht sich, einer nach dem anderen von der Bühne.

Zu Beginn des Konzerts stellte die Jugendkapelle, ebenfalls unter der Leitung von Robin Nikol, ihr Können unter Beweis. Mit dem ersten Stück, der "Black Forest Overture", gewannen die Jugendlichen gleich das Publikum für sich. Wer kennt sie nicht, die Melodien wie "Under the Sea" (aus Arielle, die Meerjungfrau), "Beauty and the Beast" (aus Die Schöne und das Biest), "Friend Like Me" (aus Aladdin) oder "Circle of Life" (aus Der König der Löwen). All diese Songx waren in dem Medley "Disney Film Favorites", arrangiert von Johnnie Vinson, zusammengefasst und wurden von der Jugendkapelle hervorragend interpretiert.

Zum Schluss spielten die jungen Musiker noch "Soul Man", arrangiert von Paul Murtha. Ein starkes Stück aus den 60ern von "Sam und Dave", besser bekannt durch die berühmte Interpretation der Blues Brothers.

Beiden Kapellen blieb nicht anderes übrig, als für das Publikum Zugaben zu spielen. Während die Jugendkapelle mit "Oh du Fröhliche" eines der bekanntesten Weihnachtslieder anstimmte, verzauberte die Hauptkapelle ihre Gäste mit einem beschwingten Charleston. Natürlich gab es für die Ansagerinnen Juliana Amann und Stefanie Engesser sowie wie für Dirigent Robin Nikol zum Schluss noch Blumen als Dank und Anerkennung.

Deißlingen Mozart und Haydn erklingen

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Die Jugendkapelle unter der Leitung von Florian Billerbeck mit seinem Sohn Paul Fotos: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Es ist immer etwas Besonderes, wenn Eltern, Großeltern und Geschwister zum Vorspiel der Zöglinge des Musikvereins strömen. Am Sonntagnachmittag war es wieder soweit

 

Deißlingen (shr). Doch dieses Mal kamen nicht ganz so viele Interessierte, was wohl dem schlechten Wetter geschuldet war.

Die Nachwuchsmusiker traten wieder allein oder in kleinen Gruppen vor ihr Publikum. Die zwölf Ausbilder hatten ihre Schützlinge bestens vorbereitet. Als Dank gab es am Ende des Vorspiels für jeden Lehrer einen Osterstrauß.

Es war wieder einmal mehr ein Genuss den jungen Musikern zuzuhören. Derzeit sind es 34 Schüler, die vom Musikverein ausgebildet werden. Davon stellten sich 28 (sechs waren krankheitsbedingt verhindert) musikalisch vor. Dazu kommen noch einmal 33 Kinder aus den beiden Bläserklassen, die unter den Fittichen von Volker Basler stehen. Die Bläserklasse war an diesem Nachmittag am Vorspiel nicht beteiligt.

Annalena Günther und Pia Lissy führten das Publikum durch das vielseitige Programm. Die beiden waren spontan eingesprungen, obwohl sie auch beim Vorspielen selbst mit dabei waren.

Die ganze bunte Palette an Instrumenten wurde dargeboten. Vom Schlagzeug über Tenorhorn, Querflöte, Klarinette, Marimba, Oboe und nicht zuletzt natürlich die Trompete, alles war dabei. Die Palette der dargebotenen Musikstücke reichte von traditionellen Weisen bis hin zu Mozart, Haydn und Bach.

Auch die Jugendkapelle unter der Leitung von Florian Billerbeck präsentierte sich in blendender Form. Da schon einige Schüler aus den Bläserklassen zum Hauptverein – sprich in die Jugendkapelle – gewechselt sind, braucht man sich im Augenblick keine Sorgen, um den Nachwuchs des Musikvereins zu machen. "Derzeit sind wir gut aufgestellt", sagte die Jugendwartin Elke Basler, aber, "Wir sind immer auf der Suche nach neuen Zöglingen." Die Ausbildung kann man ab acht Jahren in den Bläserklassen der Aubert-Schule beginnen. Mit zehn Jahren ist ein Wechsel zum Musikverein möglich, um dort die Ausbildung fortzusetzen.

Schwarzwälder Bote 25.03.2019

Im Ernstfall ist auf die Musiker immer Verlass

Thomas Grimm (rechts) ernennt Achim Bick zum aktiven Ehrenmitglied des Musikvereins. Foto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

 

Deißlingen.Es läuft gut und rund beim Deißlinger Musikverein. Dies wurde am Freitagabend in der Hauptversammlung deutlich. Der Verein ist gut aufgestellt.

 

Insgesamt hat der Verein 532 Mitglieder, davon 98 Aktive, und von diesen sind 39 noch unter 18 Jahren.

In seinem Rechenschaftsbericht ging der Vorsitzende Thomas Grimm weiter ins Detail. Er schlüsselte "seine" Musiker auch nach dem Geschlecht auf: Bei den Jugendlichen sind 15 Mädchen und 24 Jungs dabei, bei den Erwachsenen sind es 21 Frauen und 38 Männer.

Zahlreiche Auftritte und Feste, aber vor allem das Jahreskonzert prägten das vergangene Jahr. Grimm stellte fest: "Wir hatten mit der Musikkapelle Lyra Herrenzimmern einen exzellenten Konzertpartner."

Dirigent Robin Nikol hatte ein Praktikum in Osnabrück absolviert. Dies habe der Verein gut gemeistert. Unter anderem konnte man dies durch Florian Billerbeck, Volker Basler und André Ernst aus den eigenen Reihen wettmachen. Doch auch Robin Nikols Vater, Peter, sei gerne eingesprungen. Leider, so Grimm, sei die Teilnahme an den Proben und Auftritten eher mangelhaft. Er hoffe, dass das es dieses Jahr besser werde. Engagement zeigten die Mitglieder indessen beim Auf- und Abbau bei Festen, beim Containerdienst und der Altmaterialsammlung.

Schriftführerin Nicole Grimm umrahmte ihren Jahresbericht wie immer mit zahlreichen Fotos von Auftritten wie Fasnet, Erstkommunion, Hochzeiten oder Beerdigungen.

Gute Arbeit leistet der Verein auch in Sachen Jugendarbeit. Dafür verantwortlich zeichnet Elke Basler. Sie berichtete von 34 Schülern, die von elf Lehrern Musikunterricht bekommen, sowie von 29 Dritt- und Viertklässlern, die bei der Bläserklasse von Volker Basler in der Aubertschule musizieren. 40 Mitglieder habe derzeit die Jugendmusikkapelle, davon spielen 17 bereits in der Gesamtkapelle. "Wir sind gut aufgestellt, aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen", betonte Elke Basler. Es seien zu wenige Jugendliche, die in der Hauptkapelle bleiben. Sehr wichtig sei es auch, die Eltern mit einzubinden, mithin "eine große Aufgabe".

Für das laufende Jahr sind bereits ein Teppichklopfer-Turnier, die Teilnahme an der Jugendbläsernacht in Dauchingen, eine Filmnacht und der Winterzauber im Programm der Jugendlichen.

Auch Dirigent Robin Nikol hatte nicht viel zu kritisieren. Zwar habe seinem "Getti" das Dirigieren der Jugendkapelle viele Nerven gekostet ("das macht er nie mehr"), und den Eltern sollte klar sein, dass der vom Verein mitfinanzierte Musikunterricht purer Luxus sei, "aber wenn es gilt, dann klappt es, Gott sei Dank, immer". Er dankte Simon Müller und Vanessa Kunz für ihr großes Engagement im Jugendausschuss, beide haben inzwischen aufgehört.

Der Gesamtkapelle dankte er für Verständnis angesichts der Umstände durch seinen Einsatz in Osnabrück. Das Niveau des Jahreskonzert habe man erneut steigern können, und dass der Verein Noten und Instrumente stelle, sei Luxus: "Kein anderer Verein hat mehr eigene Instrumente." Sogar die Reparaturen würden übernommen, "das sollte man zu schätzen wissen". Leider hätten sämtliche Tubisten den Verein verlassen. Es gab aber Freiwillige, die die Instrumente wechselten. Der Probenbesuch war mit 73,6 Prozent schlechter als 2017 (77 Prozent), aber besser als davor.

Nikol ehrte Manfred Schmeh, der immer dabei war, Lukas Flaig, Dario Prim und Thomas Grimm fehlten nur einmal. Und sein Vater Peter Nikol werde gerne weiter vertretungsweise den Dirigentenstab übernehmen.

Die Kasse von Diana Lissy wies ein Minus auf, das lag aber an den vielen Instrumentenanschaffungen, darunter war auch ein neues Schlagzeug. Dass die Kasse in guten Händen und gut geführt ist, bestätigte Jürgen Traber als Kassenprüfer. Bürgermeister Ralf Ulbrich dankte dem "Luxusverein": "Ich hab mir das mal aufgeschrieben und weiß nicht, wann ich es wieder auspacken muss. Vielleicht, wenn es um die Vereinsförderung geht." 38 Wochen im Einsatz, das sei enorm. "Wenn man den Musikverein braucht, kann man auf ihn zählen. Ihr habt alles richtig gemacht."

Die einstimmige Entlastung folgte auf dem Fuß. Ebenso einigte man sich darauf, den Passus aus der Satzung zu streichen, dass jede Beerdigung eines Mitglieds musikalisch umrahmt wird. Man wolle das zwar beibehalten, obwohl es immer schwieriger werde, Leute zu finden, so Nicole Grimm. Doch will man nicht mehr per Satzung dazu gezwungen sein. Thomas Grimm wurde einstimmig ins Amt des Vorsitzenden wiedergewählt.

Deißlingen Der Ohnmacht nahe

Von

Egon Häring, Alex Röhrle, Thomas Grimm, Georg Röhrle und Manuel Traber werden zu Ehrenmitgliedern des Musikvereins Deißlingen ernannt. Foto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Deißlingen (shr). Im Rahmen der Hauptversammlung standen beim Musikverein Deißlingen auch Ehrungen auf der Tagesordnung.

So wurde Achim Bick für 25 Jahre aktives Musikerdasein zum Ehrenmitglied ernannt, die selbe Ehre erfuhren die passiven Mitglieder Simon und Claus Schuler, Siegfried Schmitt, Max Hermanutz, Egon Häring sowie Georg und Alexander Röhrle.

Diakon Elmar Schmeh dankte den Musikern ebenfalls für ihren Einsatz. Man habe seitens der Kirche die Noten zum neuen Gotteslob gern beigesteuert, denn "die braucht Ihr ja nur in der Kirche". Wer morgens früh schon ein "Käppili" besuche und sich dort besinne, um danach in die Kirche gehe, der habe Lob verdient.

Den Dank seitens der Narrenzunft überbrachte Klaus Kapala, auch für den sensationellen Auftritt beim Bürgerball. Die Damenwelt sei schier in Ohnmacht gefallen angesichts solcher Männerkörper. Man überlege, zukünftig das DRK mit ins Boot zu nehmen. Und vielleicht sorgten die Musikerinnen ja demnächst mit einem Auftritt für Ohnmachtsanfälle bei den Herren. Zuletzt beantragte Manfred Schmeh Reparaturen und einen neuen Anstrich für den in die Jahre gekommenen Toilettenwagen des Vereins.